Eine recht junge Band, gerade dabei sich Bekanntheit zu erspielen. Sie haben ihre individuellen Akzente und sie starteten ziemlich hoffnungsvoll. Das kommt nun wieder nicht von ungefähr, stammen sie in direkter Linie von ‚Boing (Agrupapulci)’ ab. So eine Verwandtschaft verpflichtet eben und legt natürlich die besten Voraussetzungen mit in die Wiege. Aber, und da ist sich die ganze Familie einig „Das hat überhaupt nichts mit ‚Boing’ zu tun“. Für fünf Musiker gibt es ein wichtiges, großes Projekt, mit dem sind sie schon einige Jahre sehr erfolgreich, damit gehen sie auch in wenigen Wochen auf Asientour. Darüber hinaus ist Leipzig seit kurzer Zeit um zwei sehr spezielle Rockbands reicher.
Die Bandmitglieder haben sich jeweils vor allem für den Spaß zusammen gefunden. Dass alle die Sache professionell angehen, ist halt Charaktersache. Schließlich macht man das, was man macht, auch gut und möglichst erfolgreich. Martin Endt gibt die Möglichkeit, sich auf neue Weise zu entfalten, genau das zu probieren, was in der gewohnten Konstellation nicht möglich ist und das bisherige Konzept zu verlassen. Berechtigt ist die Feststellung, die Stimme klinge noch sehr nach ‚Boing’.“ Da will er in Zukunft noch dran arbeiten. Gelingen tut ihm das schon gerade bei „Hurray She’s Mine“.
Musikalisch hat man es zwar wieder einmal mit harten Rockgitarren zu tun, aber der gesamte Stilmix geht in eine sehr tanzbare Richtung. Und das ist auch das angesagte Ziel. Überraschen wollen sie, zum Lachen bringen und tanzen lassen. „Frisch verliebt, atemberaubend lebendig und zu allem bereit...“ so steht es in der Bandinfo. Das erreichen sie mit Titeln, die sehr schön und logisch zusammen passen, eine Einheit ergeben und doch alle ihre stilistischen Eigenheiten besitzen. Mal hört man mehr Ska und harte Gitarrenriffs. Mal hört man wunderschöne Songs mit viel Latinopop und Salsa und einer feinen Perkussionsarbeit. „Fletched At Last“ -eine Referenz an die lateinamerikanische Heimat des Perkussionisten? Der Song mit umfangreichen spanischsprachigen Textteilen klingt zunächst mal stark nach Salsa und Pop, entpuppt sich später aber dann als Latino-Ska. Die Musik hat Drive, hat immer wieder harte, laute Höhepunkte, hämmernde Gitarrenriffs, und kräftigen Schlagzeugbeat aber mindestens ebenso viele ruhige, melodiereiche, manchmal popige Passagen, bei denen das Schlagzeug fein und zurückhaltend bedient wird.
Und witzig sind die Musiker, sind die Songs in der Tat – das war mindestens vom Frontmann auch nicht anders zu erwarten. Na viel Spaß!