Es war in den 1980er Jahren, als ein junger Mann in Jena eine besondere Stilrichtung der Countrymusik heimisch machte. Es ging um den Bluegrass, benannt nach dem bläulich schimmernden Gras im USA-Bundesstaat Kentucky und der dort von Bill Monroe begründeten Bluegrass-Musik. Eine Musik, die hauptsächlich von Banjo, Fiddle, Mandoline, Gitarre, Resonatorgitarre und Kontrabass getragen wird, also ohne Schlagzeug auskommt.
Der Jenaer, der sich von dieser Musik inspirieren ließ, war Andy Glandt. Er gründete 1984 die Fox Tower Bluegrass Band. Warum die Band den hoch über Jena thronenden Fuchsturm in ihrem Namen bis heute führt, beantwortet Andy Glandt ganz einfach: „Es sollte unbedingt etwas Heimisches in unserem Namen sein, damit man uns aus vielen Bandnamen gleich wiedererkennt.“ So kam es dann am 19. Dezember 1984 zum ersten Auftritt – bei der Betriebsweihnachtsfeier eines Freundes des damaligen Mandolinenspielers der Band.
Fortan spielten die Fox Towers erfolgreich bis 1991, dann trennte man sich, und sechs Jahre später fand man wieder zusammen. Es folgten sogar Tourneen durch die USA, England, Spanien und Deutschland. Auch CD-Aufnahmen entstanden. Seitdem ist viel passiert. Und Andy Glandt ist vor allem auch viel solo unterwegs gewesen. Außerdem hat er Kriminalromane geschrieben, darunter einen, der unter der Leuchtenburg spielt: „Das ehrbare Dorf“. Erfolgreich war auch seine in Australien angesiedelte Geschichte über das Koala-Albino-Mädchen Pinky Flee, einschließlich dem dazugehörigen Showprogramm.
Doch in den vergangen Jahren war es etwas ruhig geworden um den Musiker. Eine schwere Krankheit habe ihn fast umgeworfen, erzählt er im Gespräch in unserer Redaktion. Das Spielen seines Banjos wurde immer schwieriger, ja fast unmöglich. Inzwischen fühlt sich der 61-Jährige aber wieder besser, kann seine Parkinson-Krankheit ganz gut beherrschen und spielt auch schon wieder sein geliebtes Nechville Nextar Galaxy Banjo.
Nun freut er sich auf sein Comeback am 18. Dezember. Dann gibt die Fox Tower Bluegrass Band ihr Jubiläumskonzert zum 35-jährigen Bestehen. Gastmusiker sind auch angekündigt, mit denen eine Session geplant ist. Ebenso spielen Rückblicke eine Rolle: Erinnerungen an DDR-Zeiten mit verordneten Bandeinstufungen und manches mehr. Außerdem wird es Überraschungen geben, wie Andy Glandt verspricht.